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Hobby-Fotografie | © by Martina und Wolfgang

      Spaziergang in der Morgensonne         Ein strahlend schöner Novembertag beginnt

Der Tag beginnt heute mit Sonne und dadurch treibt uns das schöne Wetter schon ausgesprochen zeitig aus den Federn.
Lange dauert es nicht, dann haben wir geduscht und uns angekleidet. Schon vor dem Frühstück wollen wir in der Morgenson-
ne einen ersten Seespaziergang machen und das nahe Toscolano erkunden. Wir haben im Urlaub doch keinen Igel zu bürsten.
Erst jetzt sehen wir richtig, wie malerisch die Gegend ist, was es für Berge in der Umgebung gibt, wie schön der Garten be-
pflanzt wurde und sind ganz sicher, das wird ein unvergesslicher Urlaub hier. Dieses milde Klima ist uns ja sehr angenehm.
Sogar am See regt sich kein Lüftchen. Das Wetter ist wunderbar mild. Die Sonnenstrahlung erwärmt schon jetzt die Nacht-
kühle. Hier können wir vergessen, dass wir kalendarisch bereits im November leben, dem deutschen Schmuddelnovember.
Die Bäume blühen und fruchten noch immer mit ungebrochener Kraft, üppig ranken sich die Blüten von Balkonen und überall sehen wir sattes Grün. Das ist der Gewinn des mediterranen Klimas. Doch wir haben auch eine Portion Glück. Die Reisegruppe unmittelbar vor uns hatte eine ganze Woche lang nur übles Regenwetter. Gottseidank ist jetzt da oben das Wasser alle....
Wir sehen große Bäume voller Khaki-Früchte, sammeln abgefallene Pinienzapfen, entdecken jede Menge Olivensorten. Schon entlang des Campingplatzes bis hinunter zum Gardasee stehen viele Olivenbäume, die die kleinen Campinghäuser flankieren.
Lachend angeln wir uns mit großer Mühe eine der Khakis vom Baum und vergleichen sie mit der Größe eines Pinienzapfens.
Bizarr verschlungen gewachsene Bäume bilden den Schmuck des Rasens und die durchs Geäst scheinende Sonne lockt uns.
Am Strandzugang unseres Hotels sieht es beim Glitzern der Morgensonne völlig anders aus als gestern im abendlichen Dunkel. Still liegt vor uns der Wasserspiegel, den keine Welle kräuselt und auf dem die aufgehende Sonne blendende Helle spiegelt. Jedes Foto wird augenblicklich zur Gegenlichtaufnahme und sowohl wir, als auch die Palmen werden zu dunklen Silhouetten.
Der Blick über den Glanz des Sees ist wunderbar. Die Kamera surrt und übernimmt das bleibend auf Video. Ich fotografiere. Danach füttern wir die Enten und die Schwäne, die sich bei unserem Anblick träge erhoben haben und uns nun anbetteln.
Der Schwan ist hartnäckig, er verlässt sogar das Wasser und läuft uns mit nach oben gerecktem Hals nach. Futter...Futter!
Am Ufer führt ein kleiner, schmaler Weg rund um den See. Nach rechts geht er in einen etwas breiteren, befestigten Prome-
nadenweg über, der nach Maderno führt. Den laufen wir vor dem Frühstück nicht. Wir wenden uns stattdessen nach links.
Im schönsten Sonnenschein erreichen wir Toscolano, biegen im Ort ab und laufen im großen Bogen zum Hintereingang der Hotelanlage wieder hinein. Nach dem Rundgang sind wir wieder in der Nähe der Futterkrippe. Ab 7:00 Uhr gibt es Frühstück.
Im Display der Knipse begutachten wir die ersten Fotoeindrücke und sind zufrieden damit. Das ist der Vorteil der digitalen Apparate. Es ist zu sehen, was ein gutes Foto geworden ist und genügt es noch nicht unseren Ansprüchen, dann wird wie-
derholt. Noch sind wir ja vor Ort. Unser Frühstück dauert nicht sehr lange, wir belegen uns Brötchen und trinken Kaffee.
Für heute steht die erste der zur Reise gehörenden Unternehmungen im Programm. Wir sollen per Bus nach Arco und Malce-
sine fahren. Über diese beiden Orte und ihre Sehenswürdigkeiten haben wir uns deshalb schon vorher im Internet schlau ge-
macht. Der Abfahrt vorgelagert findet im Saal des Haupthauses eine Begrüßungs- und Informationsveranstaltung statt.
Schon beim Gang durch Toscolano hat es uns sehr gut gefallen. Wir freuen uns deshalb sehr auf die bevorstehende Fahrt, werden sicher mit offenen Augen so viel wie möglich ansehen und den Erklärungen bei der Führung gut zu folgen wissen.
Toscolano-Maderno ist eine Doppelgemeinde, die aus den beiden Orten zusammengewachsen ist. Das nördliche Toscolano hat etruskische Wurzeln, während das südlicher gelegene Maderno römische Ursprünge hat. Früher war Toscolano der Hauptort, der lange Zeit für seine Papierherstellung und Buchdruckerei bekannt war und den Wildfluss Toscolano für das Betreiben sei-
ner Mühlen nutzte. Im Ort gibt es wunderschöne Villen mit parkähnlichen Gärten, außerdem einen romantischen Hafen und ei-
ne gepflegte Uferpromenade. Heute wird der Fluss Toscolano schon im hoch über dem Gardasee liegenden Lago di Valvestino gestaut und verlor die reißende Kraft. Er bildete am Seeufer eine breite Schwemmlandebene, wo Campingplätze entstanden.
Es ist viel Sehenswertes, was wir am Morgen entdeckt haben und die Blütenfülle im Sonnenschein hat uns voll und ganz für das zeitige Aufstehen entschädigt. Der Baustil der Häuser ist gut in der liebkichen Landschaft eingepasst und es geht hier sehr gemütlich zu. Wir sind fern von stressiger Hektik und Hetze aus Zeitnot. Wir urlauben genüsslich und das ist gut so.
In großräumigen Gärten sehen wir Orangen, Khaki, hochgewachsene Zypressen, große Pinien, Zitronen, Palmen und sogar Affenbrotbäume, an denen noch lange Schoten hängen. Die habe ich als Kind immer sehr angestaunt und gern gegessen.
Wir bekommen merklich zu spüren, dass wir im November, und damit in der Nachsaison, hier sind. Viele Einrichtungen haben schon geschlossen und sind nicht mehr zugänglich. Das ist schade, aber was soll's... Das können wir ja doch nicht ändern!
Genau deshalb ist auch unser heutiges Reiseziel abgeändert worden. In Malcesine sei schon viel geschlossen. Die Seilbahn fährt nicht und es würde keine Fahrt mehr auf den Monte Baldo geben können, der uns mit seiner Aussicht so gereizt hätte.
 
 © Martina & Wolfgang Müller / 2009  <== zurück zur Auswahl