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Nachdenklich bis ernste Gedichte | Martina Müller
 
Abschied


Welkendes Laub, vergängliches Fühlen,
gesehen, gefunden, verloren und fort -
Der Fall durch die Lücke zwischen zwei Stühlen
entlässt in die Leere erklärendes Wort.

Verweht und vergessen ist alles Mühen,
entwertet, getreten, im Weg nur und bloß. -
Aus alter Asche kann nichts mehr blühen,
kalt ward das Feuer, nicht wärmend, nur groß.

Die Zeiten sind bitter, was kommt, ist Besinnen,
der Zwang zum Vergessen, zum Tragen der Last.
In jedem Ende steckt auch ein Beginnen
und Ausruhen auch als erstarkende Rast.

Das Leben selbst lässt die Schnitte verheilen,
verschließt alle Wunden und macht wieder frei,
füllt dann mit neuen Texten die Zeilen,
als ob das gar nichts Besonderes sei.

Text: © by Martina Müller
 




 
 © Martina Müller / 2009