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Festliches | Martina Müller
 
Erster Advent


Wenn die erste Kerze brennt,
als Vorgeschmack auf nächste Wochen,
dann ist das erste der Advent-
wochenenden angebrochen.

Es stehn bereit die Pyramiden,
sich im Kerzenschein zu drehn
und auch der Familienfrieden
bleibt länger noch als sonst bestehn.

Der Opa raucht still seine Pfeife,
gerade wie der Räuchermann,
der auf dem Tisch die volle Reife
von Orangen nebeln kann.

Die Oma regt flink ihre Finger;
ihr Nadelspiel klirrt leis im Takt.
Die Katze äugt sie an, die Dinger,
bevor sie in das Wollknäuel zwackt.

Der Vater lüpft den Dosendeckel -
heute nascht nicht nur der Sohn.
Unterm Tisch liegt still der Teckel;
der sein Futter hatte schon.

Die Mutter sieht beim Kaffeebrühen
zu, dass sie sich nicht verbrennt
und Lieschen will den Stecker ziehen;
hebt dazu schon beide Händ'.

Dann ist der Moment gekommen;
den sich jeder hat ersehnt...
Das Streichholz wird zur Hand genommen
und - siehe da - das Lichtlein brennt.

So im hellen Kerzenflimmer
sitzt die family im Rund;
auf den Gesichtern heller Schimmer...
Plätzchen wandern in den Mund.

Der Duft durchzieht nun alle Räume,
verbreitet sacht Gemütlichkeit
und Vorfreude auf Weihnachtsbäume....
...oh Advent, du schöne Zeit.

Text: © by Martina Müller
 
 
 © Martina Müller / 2009