Zurück zur Startseite

Naturgedichte | Martina Müller
 
Die alte Mühle


Am Bach, die alte Mühle,
dreht längst nicht mehr ihr Rad,
nicht nur des Tales Kühle
empfängt verstummt und fad.

Ihr Klappern war das Leben,
das ist dahin und nun
lässt Wind die Stille beben,
in der nichts mehr zu tun.

Die Ziegel sind zersprungen,
die Fensterläden auf,
wo Mädchen einst gesungen
webt Müßiggang den Lauf.

In Fenstern, blinden Scherben
narrt Spiegelung und zeigt,
wie es war vor dem Sterben.
Die Mühle steht und schweigt.

Die Zeiten sind vergangen,
das Mahlwerk ist verstummt,
Der Abendwind weckt Bangen;
Nur eine Hummel summt.

 


Text und Foto: © by Martina Müller
 
 © Martina Müller / 2009