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Naturgedichte | Martina Müller
 
Das Nestchen


Seid stille bei uns, eine Vogelmama
baut auf dem Balkon grad ihr Nest!
Sie fliegt ständig weg, doch ist bald wieder da
und hofft, dass man sie bauen lässt.

Es ist Mitte Mai und die Eile treibt an,
sie sputet sich mit dem Geflecht;
dass sie ihre Eier bald legen kann
und kommt mit der Brut noch zurecht.

Sie sammelt und zupft und ist emsig dabei,
und polstert die Nestmulde aus;
verstohlener Blick manchmal statthaft uns sei.
Bei uns daheim ist ihr Zuhaus.

Sie ist uns willkommen, auch wenn ungefragt
und heimlich sie Nestbau begann,
die Pflanzenlücke zu nutzen gewagt.
Wir freunden bestimmt uns noch an.

Die kohlschwarzen Äuglein schaun munter umher;
ich denke sie merkt unsre Hut.
Hier bleibt sie, wir sorgen ja für ihr Begehr
und das ihrer Kleinen auch gut.

Wir werden sie nicht stören und ich gesteh,
die Untervermietung freut mich;
da frage ich nicht mal die BWG -
d i e   Mieter beherberge ich.
 

Text und Foto: © by Martina Müller
 
 © Martina Müller / 2009