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Festliches | Martina Müller
 
Neujahrsspaziergang


Spazierengehn am Neujahrstage
entspannt und weckt das Sinnen.
So müßig schlendernd, ohne Plage,
schafft's Ordnung in uns drinnen.
Mit Sonnenschein begrüßt das Jahr
heut unser erstes Gehen;
will auch der Wind uns Wanderpaar
gar scharf entgegen wehen.

Doch uns schlägt das nicht aufs Gemüt,
hemmt gar die flotten Schritte.
Der Wind ist's, der jetzt vor uns flieht,
sich stumm schleicht aus der Mitte.
Wie Frühling - schon im Januar -
wärmt uns der Sonne Strahlen.
Sie kann im Almanach vom Jahr
die ersten Bilder malen.

Die kahlen Äste am Gesträuch,
sie harren aus und warten;
schon heute sind sie knospenreich
bei vielen frühen Arten.
Die Wiesen zeigen ohne Schnee
das kalendarisch Irren,
weil Klimawandlung Wiesenklee
und Gänseblum verwirren.

...und auch der Maulwurfshügel ist
im Grase schon erhoben;
der Maulwürf schläft nicht, nein, er frisst
und will die Sonne loben.
Er hat zu früh den Kopf gesteckt
aus seinem kleinen Berge;
hat erstmals und mit Spaß entdeckt
Raketenfeuerwerke...

Doch buddelt er sich wieder ein
und will noch etwas warten;
der Frühling ist ihm noch zu klein.
Er wird erst später starten.
Wir gehen lachend durch die Flur,
den Wald und durch die Wiesen;
und können Spiele der Natur
an jedem Tag genießen.

Vorausgesetzt, der Schweinehund,
der große, tief im Innern,
lässt zu, dass guter Vorsatz und
die Pläne uns erinnern.
Dann laufen wir das ganze Jahr
- wie heut - die Augen offen;
betrachten, was vor uns liegt, klar
und mit gesundem Hoffen.

Text: © by Martina Müller
 
 
 © Martina Müller / 2009