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Heiter und so weiter... | Martina Müller
 
Mein Sparschwein      


Mein Sparschwein ist nicht fett genug,
es ist noch viel zu klein.
Wahrscheinlich ist's auch nicht sehr klug,
ich denk, es geht wohl ein.

Nur Mangelware frisst es auf,
so viel, wie ich im bring;
da ist es ganz versessen drauf
der kleine Mickerling.

Ihm fütterte ich gerne mehr,
doch liegt bei uns nichts rum;
der Futtertrog vom Schwein bleibt leer.
Mein Sparschwein nimmts mir krumm.

Es bleibt mir dürr, gedeiht auch nicht,
die Euros sind zu knapp
und was ich fütt're diesem Wicht:
vom Mund spar ichs mir ab.

Mein Sparschwein lebt der Illusion,
es würde auch mal satt;
sitzt fest auf seinem Schweine-Thron,
verschmäht mein Salatblatt.

Doch einen Geldschein fräß' es gleich
mit Wohlbehagen rein;
wie kann man denn, wenn man nicht reich,
so mäkelig nur sein?

Ich treib ja keine Sparschweinzucht,
es reicht für eins nicht mal...
und das ergreift hier bald die Flucht,
erträgt nicht Hungerqual.

Wenn es den Tierschutz alarmiert,
gibt der dem Sparschwein Recht;
dann hat das Schwein mich angeschmiert
und 's geht uns beiden schlecht.

Text: © by Martina Müller
 
 
 © Martina Müller / 2009