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Kindergedichte und Gedichte über Kinder | Martina Müller
 
Steffis Esserei     ...leicht entnervt.


Unser Baby will nicht essen,
unser Kind ist ewig satt;
wenn ihr Breichen wir vergessen,
tut sie so, als ob sie’s hat.

Unser Baby hat die Gabe,
es lebt ständig von der Luft;
alles, was gesagt ich habe,
ist bloß wirkungslos verpufft.

Unser Baby folgt mit Augen
allem, was ich tu und lass;
nur das Essen und das Saugen;
macht als einz’ges keinen Spaß.

Baby Steffi mit dem Lätzchen
dreht und windet sich im Nu
und es bleibt bei meinem Schätzchen
rigoros der Schnabel zu.

Unser Baby kriegt die Schippe
wirklich nicht in ihren Mund;
sieht schon aus wie ein Gerippe,
kommt bald sicher auf den Hund.

Baby Steffi sieht das Breiglas,
kneift die Augen zu und brüllt,
denn sie weiß, schon wieder gibt’s was,
was in sie wird eingefüllt.

Unser Baby wehrt sich heftig,
wo kommt diese Kraft wohl her?
Von drei Krümeln ist es kräftig;
und mir fällt das Füttern schwer.

Kriegsgetöse in der Wiege,
Babyabwehr, Fütterkrieg....
Stets im Wechsel kleine Siege -
jeder Löffel ist ein Sieg!

Unser Baby gibt ein Beispiel,
wie es geht, bei Nahrung knapp,
denn am Ende kratz ich so viel
nur vom Schlabberlätzchen ab.

Das ist alles ungegessen,
ist im Babybauch nicht drin
und mein Baby unterdessen
atmet auf mit frohem Sinn.

Baby Steffi muss versuchen,
aufzustoßen und sie hat
Friede, Freude Eierkuchen -
und das Essen gründlich satt.

Jeden Tag gibt’s das Theater -
viermal "isst" noch unser Spross;
abends füttert mal der Vater
und dann geht’s von vorne los...

Text: © by Martina Müller
 
 
 © Martina Müller / 2009