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Kindergedichte und Gedichte über Kinder | Martina Müller
 
Nachmittagsvergnügen


Ich lieg still auf der Wiese
und schau den Wolken zu;
so träum ich und genieße
ihr Ziehn und meine Ruh.

Ein Windhauch treibt sie weiter,
so weit, hoch über mir
und andre folgen heiter
wie treues Herdentier.

Sie halten nichts von Eile
bei ihrem stillen Lauf,
doch nach nur einer Weile
frisst sie die Sonne auf.

Dann gibt’s nichts mehr zu sehen,
nur Blau und Glut im Stück;
erhebe mich zum Gehen,
und nichts hält mich zurück.

Jed' weißes kleines Bällchen,
war - fantasiebestückt -
ein nettes Tier im Fellchen.
Das klingt so schön verrückt.

Ich konnt sie nicht beschützen,
vor greller Sonne Gier;
aus Trotz bleib ich nicht sitzen !
Ach, armes Wolkentier.

Nichts ist davon geblieben,
nicht Kopf, nicht Bauch, nicht Fuß;
nur ein Gedicht, geschrieben,
wie noch ein letzter Gruß.

Text: © by Martina Müller
 
 
 © Martina Müller / 2009