Zu Viert sitzen wir um den Esstisch gruppiert,
denn heute wird hier mit Ernst dikutiert,
was uns alle angeht, denn nicht nur die Zeit
wird Antwort uns geben und wahren die Freud.
In mir wächst seit kurzem ein Leben heran,
über dessen Verbleib ich bestimmen noch kann;
es kommt uns drauf an, dabei einig zu sein:
wie lautet die Antwort, sagt JA oder NEIN.
Für NEIN haben wir eigentlich gar keinen Grund
für's JA bin ich jedoch nicht ganz gesund,
was wollen, was können, was werden wir tun,
was schaffen acht Hände, die sich regen, nun?
Die Großen sind beide wie sonst so gewitzt,
heut geben sie Kunde, dass Leben beschützt
auch wird von ihnen mit jenem Respekt,
mit dem man für sich eignes Achten entdeckt.
Mathias, der Große, streicht mir sanft übern Leib,
sagt klar uns, er möchte, dass es auch da bleib,
er bietet uns hilfreich die Bubenkraft an,
prahlt, er schleppe, was ich nicht tragen kann.
Die Steffi hat längst schon ganz hochrote Ohr'n,
am liebsten wärs ihr, das Kind wär schon gebor'n;
ganz aufgeregt knetet sie ihr Abendbrot
und stammelt den Standpunkt: "...ne, machts bloß nicht tot!"
So stand fest danach der Familienbeschluss,
dass bei uns das Baby zur Welt kommen muss,
das längst schon sich in unsrer Mitte befind't
und das uns willkommen sei als drittes Kind.
Text: © by Martina Müller
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