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3 x Popcorn bitte ! | Martina & Wolfgang
  37. Warum nicht gleich ein Wald?

Von dem Baum, der eines Tages in unserer Behausung wuchs, waren wir alle restlos begeistert und hätten davon am liebsten gleich einen ganzen Wald
gehabt. Da wir aber später merkten, dass unser Bäumchen wie im Märchenbuch immer wieder andere Blätter trug, waren wir mit dem einem zufrieden.
Mal wuchs daran Möhrenkraut, oder wir fanden Dill vor, mal räuberten wir Petersilie und ein anderes Mal Radieschen- und Kohlrabiblätter. Der Baum
versprach uns ein reichhaltig abwechslungsreiches Buffet, sodass wir uns sofort auf den Weg machten und uns regelrecht um ihn herum drängelten,
um ihm nahe zu kommen.
Die Zweige hingen aber Gottseidank nach allen Seiten, sodass keiner von uns zu kurz kam. Manchmel stellten wir uns sogar auf die Hinterbeine, um die
Spitzen abzufuttern. Dabei haben wir in der ersten Zeit öfter gleich mal den ganzen Baum umgelegt. 'Der hat eine viel zu kleine Standfläche', beurteilte
Teddy fachgerecht unser Bäumchen und unser Zweibein ließ sich dafür eine Lösung einfallen. Sie band den Baum ans Gitter und dann war es aus mit
seinen Eigenmächtigkeiten.

Aller paar Tage wird unser Baum mit Leckerbissen bestückt und mit einer Schelle am Gitter verhakt. Schon bei den Vorbereitungsarbeiten wuseln wir
aufgeregt um Zweibeins Hände und mehr als einmal muss sie uns zur Ordnung rufen. Keine Bange, das lernen wir schon noch! Das ist ja eigentlich wie
bei der unabänderlichen Reihenfolge von Gehegeputz und Futterzuteilung. Erst das Eine fertig machen und dann kommt das Andere. Hier wird eben erst
aufgebaut und danach kann abgeerntet werden. Ich werde meine Brüder das nächste Mal auf die andere Seite scheuchen, dass sie nicht im Weg sind.

Wir zeigen demonstrativ an, dass wir ganz brave Schweinchen sind, die sich sämtlichen Erfordernissen gut anpassen und die immer Leckerbissen verdienen.

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 © Martina & Wolfgang Müller / 2009