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3 x Popcorn bitte ! | Martina & Wolfgang
  39. Friede, Freude, Salatblatt

Alle Meerschweinchen lieben Salatblätter, wir natürlich auch. Es sind für uns wahre Sternstunden, wenn unser Zweibein uns nach dem Stallputz
welche bringt. Unendlich viel davon kriegen wir nicht, weil sie oft nitrathaltig sind und uns schaden könnten. Doch was wir kriegen, vernichten wir.
Wir haben gehört, den Menschen geht es auch so. Zweibein sagte neulich: Alles, was schmeckt, macht bloß dick oder krank, sodass Maßhalten
dabei gilt, auch wenn das weh tut. Na, dann ist es gar kein Wunder, dass auch wir maßhalten müssen mit den leckeren Salatblättern.
Wenn unser Futterknecht die Blätter austeilt, stehen wir Schlange. Zuerst bekomme ich eins als Oberschwein, dann Teddy und zuletzt Hoppel.
Vor nicht allzu langer Zeit konnte ich mein Blatt nicht in Ruhe entgegennehmen, weil Teddy und Hoppel es mir sofort abjagen wollten. Jetzt
haben sie längst begriffen, dass es sich lohnt, brav stehen zu bleiben und ein eigenes Blatt zu empfangen. Ganz zuverlässig hat Zweibein immer
für unser Trio auch drei Salatblätter in der Hand. Selbst Hoppel, der Gefräßige wartet nun seine Zeit ab, bis er selber was kriegt. Der einzige
Streitpunkt entsteht nur, wenn einer langsamer frisst, als die anderen und dadurch noch was hat, wenn wir schon alles reingeleiert haben.
Hoppel hat unter diesen Bedingungen gelernt, sich noch mehr als ohnehin schon zu beeilen. Dabei hat er eine gewitzte Fresstechnik erfunden.
Während wir abbeißen, kauen, wieder abbeißen und wieder kauen, geht die Reihenfolge bei ihm anders. Er beißt nicht durch, sondern immer
wieder nebeneinander, bis er einen ganzen Streifen hat und den kaut er mit einem Mal, um danach den nächsten Streifen abzutrennen. Das
ist eine ganz clevere und optimierte Fressvariante, die ihm den scherzhaften Beinamen 'Hoppel, die kleine Fressmaschine' eingebracht hat.
Wir haben immer schon gewusst, dass unser Hoppel Drittschwein ein ganz ausgekochtes Schlitzohr ist, der es faustdick hinter seinen Ohren hat.

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 © Martina & Wolfgang Müller / 2009